Eines der letzten unangetasteten Originalfahrzeuge des legendären Molsheimer Automobilfabrikanten Ettore Bugatti hat vor ein paar Tagen nach langer Reise nun sein endgültiges Ziel erreicht. Das Museum AUTOVISION im nordbadischen Altlußheim erwarb einen seltenen Bugatti Typ 57 Kompressor in „Berline/Gangloff“ Ausführung, der aus der bekannten „Schlumpf Reserve Sammlung“ in Malmerspach stammt. Diese einst geheime Privatsammlung unangetasteter Vorkriegsfahrzeuge der beiden Elsässer Textilfabrikanten Fritz und Hans Schlumpf beherbergte zum großen Teil Fahrzeuge der Marke Bugatti, welche die Schlumpf-Brüder im Jahre 1963 u.a. aus der Konkursmasse der Molsheimer Bugattiwerke erwarben, darunter einige Vorkriegs-Prototypen und Modelle, die bis vor kurzem als längst verschollen galten. Noch vor ein paar Monaten war der aus dieser Schlumpf Sammlung stammende, originale T 57 Teil der bekannten Ausstellung „The Schlumpf Reserve Collection“ im amerikanischen Mullin Museum (Kalifornien). Das im Jahre 1938 gebaute Fahrzeug ist eines der letzten französischen Modelle, das noch die Handschrift des „Patron“ und Gründers Ettore Bugatti trägt. Um so erfreulicher, dass es noch in völlig unrestauriertem Originalzustand und zudem eine noch seltene Ausführung mit originalem Kompressormotor ist.
Ende letzten Jahres wurde der Oldtimer dem Altlußheimer Museum AUTOVISION schließlich zum Kauf angeboten, wo er nun Teil einer Ausstellung restaurierter und unrestaurierter Vorkriegs-Bugattis der letzten Molsheimer Baureihe Typ 57 ist. Erst im letzten Jahr hatte man in der Werkstatt der AUTOVISION einen Bugatti T 57 Galibier aus dem Jahre 1936 komplett restauriert, da er in einem ziemlich unansehnlichen Zustand, verursacht durch eine unprofessionelle Restauration in den 1980er Jahren, war. Durch die Tatsache, mit dem kürzlich erworbenen Bugatti T 57 Kompressor ein völlig unangetastetes Originalfahrzeug zeigen zu können, hat die Museumsleitung den Entschluss gefasst, diesen dem Besucher genau so, quasi als rostige Rarität, zu präsentieren! Das ist zum einen die einmalige Gelegenheit für den Museumsbesucher, hautnah zu sehen, wie der Zahn der Zeit auch vor Nobelkarossen vergangener Tage kein Halt machte. Zum anderen bekommt man ein wenig Gefühl dafür, wie viel Arbeit dahinter stecken muss, ein solches Fahrzeug irgendwann wieder vollständig originalgetreu zu restaurieren. Die offene Motorhaube mit dem Kompressormotor sorgt zudem für Respekt vor der authentischen und erstaunlich fortgeschrittenen Handwerkskunst der Vorkriegszeit.
Geöffnet:
Donnerstag, Freitag und Sonntag von 10:00-17:00 Uhr, Samstag von 13:00-17:00 Uhr.
Die Stiftung Museum AUTOVISION · Tradition & Forum zeigt als erste Ausstellung in Europa die Möglichkeiten und Visionen der Mobilität, die zum Anfang des neuen Jahrtausends existieren. Dabei wird berücksichtigt, dass die Zukunft auch eine Vergangenheit hat. Außerdem befindet sich hier die weltweit erste ständige Ausstellung zu Wankel-Motoren. Weitere Highlights sind die neue Science Arena und das bewegte Museum. Die Ausstellungen richten sich nicht nur an technisch interessierte Besucher, sondern wollen vor allem die Jugend – unsere Zukunft – für technische Lösungen der Mobilität begeistern.
Info:
Stiftung Museum AUTOVISION – die Technologie-Arena
Hauptstraße 154, D-68804 Altlußheim
Telefon: 06205 / 307661 Fax.:06205 / 307662
Internet: www.museum-autovision.de