Pünktlich zum Jahrtausendwechsel hat der DaimlerChrysler-Konzern im Frühjahr 2000 einen völlig neu konzipierten Unimog präsentiert, bei dem die Geräteträger-Eigenschaften eindeutig im Vordergrund stehen. Die Modelle U 300, U 400 und kurz darauf auch der U 500 lösen die bisherige leichte, mittelschwere und schwere Baureihe ab.
Mit diesem Modellwechsel erhält der Unimog einen Technologieschub wie selten zuvor in seiner langen Karriere. Besonders auffällig ist die sehr modern, ergonomisch und vor allem funktional gestaltete Kabine aus Faserverbund-Werkstoff. Die tief heruntergezogenen Front- und Seitenscheiben erlauben eine optimale Sicht auf den jeweiligen Arbeitseinsatz.
VarioPilot: Der Arbeitsplatz wechselt flugs die Seite
Im Inneren besticht das Fahrerhaus nicht nur durch viel Platz und Komfort, sondern auch mit einer Innovation der besonderen Art. In Sekundenschnelle lässt sich der Fahrerplatz samt Lenkrad, Instrumenten und Pedalerie von der linken auf die rechte Seite verlagern. Der Fahrer kann nunmehr im Ein-Mann-Betrieb den Unimog plus Gerät steuern und bedienen. Er hat immer eine optimale Sicht auf den Arbeitsbereich und kann darüber hinaus auf der dem Verkehr abgewandten, sicheren Seite aussteigen. Ein breit gefächertes Programm mit Radständen von 3080 mm bis 3900 mm und zulässigen Gesamtgewichten von 7,5 t bis 16,0 t unterstreicht die Flexibilität und Leistungsbereitschaft des Unimog mehr denn je.
Schwerpunkt als kommunaler Geräteträger
Sowohl das Design der Unimog-Baureihe U 300 bis U 500 als auch ihre speziellen Features überzeugen: Der Unimog ist immer noch ein exzellenter Geländegänger, doch der Schwerpunkt dieser neuen Baureihe liegt beim Einsatz als Geräteträger und Zugmaschine. Produktmerkmale der Unimog U 300 bis U 500 sind ihr permanenter Allradantrieb, die elektronisch-pneumatische Telligent-Schaltung, die Leistungshydraulik VarioPower und die leistungsstarken Euro-3-Motoren im Bereich von 110 kW (150 PS) bis 205 kW (280 PS). Aktuell arbeiten in den Geräteträgern Motoren mit 110 kW (150 PS), 130 kW (177 PS), 175 kW (238 PS und 210 kW (286 PS). Die strengen europäischen Abgasnormen erfüllt Mercedes-Benz unter anderem durch die Verwendung eines SCR-Katalysators zur Eliminierung der Stickoxide.
Verlagerung von Gaggenau nach Wörth
Mit der Verlagerung der Produktion des Mercedes-Benz Unimog von Gaggenau nach Wörth in das dort beheimatete Lkw-Werk der damaligen DaimlerChrysler AG und dem Bandablauf des ersten Unimog aus Wörther Produktion ist im Jahr 2002 ein neues Kapitel in der Geschichte dieses einzigartigen Fahrzeug-Konzepts aufgeschlagen worden. Nach 51 Jahren und mehr als 320 000 produzierten Unimog-Fahrzeugen wird seit dem 26. August 2002 eine große Tradition an einem anderen Ort fortgesetzt.
Neue Technik für härteste Einsätze:
Die hochmobile Unimog-Baureihe U 3000 bis U 5000
Die Geschichte des Unimog wird jetzt in Wörth fortgeschrieben: Für schwierige Einsätze abseits aller Straßen und Wege hat Mercedes-Benz die hochgeländegängige Unimog-Baureihe mit den Typen U 3000, U 4000 und U 5000 neu entwickelt, die seit Ende August 2002 am neuen Unimog-Produktions-Standort hergestellt wird. Die Fahrzeuge aus dieser Baureihe sind die direkten Nachfolger der bis Mitte 2002 in Gaggenau gebauten hochgeländegängigen Fahrgestelle U 1550 L, U 2150 L und U 2450 L aus der Schweren Unimog-Baureihe. Damit ist der Modellwechsel endgültig vollzogen.
Dank ihrer überragenden Geländegängigkeit ist die Unimog-Baureihe U 3000 bis U 5000 für Einsätze in schwerstem Areal oder im Dienst der internationalen Sicherheit prädestiniert. Ihre Haupt-Einsatzgebiete finden die Unimog der Baureihe U 3000 bis
U 5000 bei der Feuerwehr – insbesondere bei der Bekämpfung von Waldbränden, im Katastrophenschutz, als Basis-Fahrgestelle für Expeditionsfahrzeuge, als Transportfahrzeuge, als schnelle Einsatzfahrzeuge bei Service- und Wartungsarbeiten an schwer zugänglichen Orten sowie zur Ressourcen-Exploration, beispielsweise im Rahmen der Energiewirtschaft. Damit sind die Unimog der Baureihe U 3000 bis U 5000 die ideale Ergänzung zu den im Frühjahr 2000 vorgestellten Fahrzeugen der Unimog-Baureihe U 300 bis U 500, die als Geräteträger hauptsächlich im Arbeitseinsatz bei Einrichtungen des Öffentlichen Dienstes, bei kommunalen Lohnunternehmen, in der Bau- und Energiewirtschaft sowie im innerbetrieblichen Transport anzutreffen sind.
Hochmobile Mercedes-Benz Unimog U 3000 bis U 5000
Die hochmobilen Unimog-Fahrgestelle U 3000 bis U 5000 verbinden die traditionellen Unimog-Eigenschaften wie Solidität, Robustheit, Langlebigkeit, Zuverlässigkeit und das fast schon legendäre Allradkonzept mit modernster Motoren- und Getriebe-Technologie sowie Ergonomie auf hohem Niveau. Ihre hohe Verwindungsfähigkeit verdanken die Fahrgestelle einem flexiblen Leiterrahmen aus zwei U-Längsträgern mit geschweißten Rohrquerträgern.
Portalachsen vorn und hinten mit Differenzialsperren, Radvorgelegen, Querlenker, Schubrohr, Schraubenfedern, Teleskop-Stoßdämpfern sowie Stabilisatoren vorn und hinten sind Serienstandard. Das Ganzstahl-Fahrerhaus mit Dachluke ist auch als Doppelkabine erhältlich. Es ist – wie auch Motor, Getriebe, Pritsche und Aufbau – dreipunktgelagert und macht so jede Fahrzeugbewegung mit.
Die Fahrgestelle der Unimog-Baureihe U 3000 bis U 5000 sind für ein zulässiges Gesamtgewicht von bis zu 12,5 t ausgelegt (14,1 t zGG für Feuerwehr-Einsätze). Sie verfügten seinerzeit über Euro-3-Motoren im Leistungsbereich von 110 kW (150 PS) bis 160 kW (218 PS). Die aktuellen Euro-5-Motoren der Baureihe leisten 130 kW (177 PS) und 160 kW (218 PS). Das Mercedes-Benz-Getriebe mit der elektronisch-pneumatischen Telligent-Schaltung, pneumatisch zuschaltbarem Allradantrieb und integriertem Verteilergetriebe bietet acht Vorwärts- und sechs Rückwärtsgänge. Es lässt auf Wunsch auch den Einbau einer zusätzlichen Arbeits-/Geländegruppe zu. Die vorwählbare synchronisierte Wende-Schaltung EQR (Electronic Quick Reverse) erleichtert den schnellen Richtungswechsel und das „Freischaukeln“ im Gelände.
Der neue kompakte Unimog U 20
Der Erfolg des Unimog hätte nicht über sechs Jahrzehnte anhalten können, wenn die Idee nicht immer wieder den Gegebenheiten der Märkte angepasst worden wäre. So zeigt sich in den ersten Jahren nach der Jahrtausendwende ein Bedarf an einem kompakten, in der Spitze nicht ganz so leistungsfähigen Unimog als Geräteträger und Zugfahrzeug – eine Lösung vorrangig für kleine und mittlere Kommunen. Zur IAA 2006 in Hannover feiert der U 20 Premiere.
Die bewährte Technik der größeren Geräteträger U 300, U 400 und U 500 verbindet der U 20 mit niedrigerem Fahrzeuggewicht, ausgeprägter Wendigkeit und einem niedrigeren Preis. Beim zulässigen Gesamtgewicht liegt der U 20 zwischen 7,5 und 9,3 Tonnen. Die hohe Wendigkeit hat ihre Ursache im um 380 mm auf 2700 mm verkürzten Radstand. Der U 20 verfügt im Gegensatz zum U 300 bis U 500 über ein Ganzstahlfahrerhaus aus der Großserie, in seiner technischen Grundauslegung wurde er gerade auf den täglichen Einsatz vieler Kommunen zugeschnitten. Zweikreis-Winterdiensthydraulik, Zapfwellen-Getriebe vorn, Nebenabtrieb vom Getriebe und die Frontanbauplatte gehören zur optionalen Ausrüstung und erlauben die Nutzung einer Vielzahl von Geräten. Bei Motor (110 kW/150 PS + 130 kW/177 PS), Getriebe, Achsen und der Einzelbereifung ist der U 20 nahezu identisch mit dem U 300. Das Achtgang-Getriebe ermöglicht Geschwindigkeiten zwischen 1,2 und 90 km/h bei Nenndrehzahl. Übrigens ist der U20 der erste Frontlenker im Unimog-Produktangebot, sämtliche bisherigen sowie die aktuellen Fahrzeuge dieser Größe gehören zur Kategorie der Kurzhauber. Der U 20 findet schnell seinen Platz auf dem Markt, erste Weiterentwicklungen betreffen eine Erhöhung des zulässigen Gesamtgewichtes auf 9,3 Tonnen.
Winterdienst, Straßenunterhaltung und Grünpflege, Landwirtschaft, extreme Transportaufgaben, sogar auf der Schiene, Feuerwehr und Katastrophenschutz, militärische Einsätze – das mit sechs Grundtypen (U 20, U 300, U 400, U 500, U 4000 und U 5000) breit aufgestellte Unimog-Programm ist für die Anforderungen der Zukunft gerüstet.
Quelle: www.mercedes-benz.de