Jahrestreffen mit Ausstellung am 5. und 6. Oktober 2012 im Technik Museum Speyer
Der Stahlskelettbau mit seiner rapiden Ausbreitung hatte um die Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert eine sehr große Bedeutung erlangt. So wundert es nicht, dass zu dieser Zeit die Ideen für Baukästen entstanden, mit denen Symbole der Technik wie Brücken und Kräne spielerisch realisiert werden konnten.
Auch heute noch gibt es zahlreiche Anhänger dieser speziellen Art des Modellbaus. Der „Freundeskreis Metallbaukasten“ ist eine lose Interessengemeinschaft von Liebhabern, Sammlern und Konstrukteuren. Kernstück der Gemeinschaft ist eine im Jahr 2001 gegründete deutschsprachige Mailing-Liste, welche inzwischen etwa 500 Mitglieder aus Deutschland und den angrenzenden Nachbarländern umfasst. Im Mittelpunkt der Gruppe steht die Geschichte der Metallbaukästen. In diesem Jahr zieht es die „Schrauber“ mit ihrem Jahrestreffen am 5. und 6. Oktober 2012 in das TECHNIK MUSEUM SPEYER. Hier präsentieren die ca. 100 teilnehmenden Metallmodellbauer an beiden Tagen von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr ihre Modelle, die sie ausstellen, vorführen und erklären. Vom 1901 in England patentierten Bauspiel „Meccano“ ausgehend trugen die deutschen Systeme Stabil, Märklin und Trix wesentlich zur Geschichte der Entwicklung des technischen Spielzeugs bei. Andere Systeme wie Dux, Mignon und Mekanik erlangten nur zeitweise Bedeutung. Der „Freundeskreis Metallbaukasten“ ist jedoch nicht marken- oder systemgebunden. Beim Treffen in Speyer ist alles zu sehen was das Herz eines „Schraubers“ höher schlagen lässt. Wer sich in dieser Art des Modellbaus ausprobieren möchte, kann sich hier von den erfahrenen Profis das eine oder andere zeigen lassen und selbst zum Metallmodellbauer werden. Die Ausstellung des „Freundeskreis Metallbaukasten“ ist am 5. und 6. Oktober 2012 je von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr in der Raumfahrthalle des TECHNIK MUSEUM SPEYER zu sehen und ist im regulären Eintrittspreis enthalten.
Der Durchbruch des 1901 vom Engländer Frank Hornby erfundenen Konstruktionsbauspiels fand in der Zeit zwischen 1920 und 1940 statt. Der Metallbaukasten war in jenen Jahren das heiß begehrteste Geschenk.
Auf breiter Front hatte er seinen großen Siegeszug in den Herzen und Köpfen ganzer Generationen kleiner Konstrukteure. Mit dem Schraubenzieher und dem Gabelschlüssel konnte man Lochstreifen, Winkelträger, Bügel und Platten zusammenschrauben. Räder, Zahnräder und Motoren kamen hinzu. Wer über „mehr Material“ verfügte, dem standen Tür und Tor zum Nachbau einfacher bis hin zu ambitioniertesten Modellen nach eigenen Entwürfen oder aus Bauanleitungen offen. Die Konstruktionsmöglichkeiten waren nahezu unbegrenzt. Bis in die 1970er Jahre hinein war für die heranwachsende männliche Jugend das Konstruieren und Bauen mit dem Metallbaukasten wohl die am weitesten verbreitete, interessanteste und lehrreichste Freizeitbeschäftigung.
Da viele der Baukastensysteme auf dem von Meccano herrührenden Halbzoll-Raster beruhen, sind sie untereinander kompatibel. Das Gros der „Schrauber“ zieht daraus den Vorteil, bei Modellkonstruktionen Teile der verschiedenen Systemanbieter so zu kombinieren, dass sie der angestrebten technischen Lösung dienen. Die Funktionalität steht hierbei im Vordergrund. Allerdings gibt es im Kreis auch solche Metallbaufreunde, die ihre Modelle konsequent nur mit Teilen eines Systems oder einer bestimmten Epoche bauen (die Farbgebung der Teile war von den Herstellern im Laufe der Zeit geändert worden). Andere Puristen sehen beim Konstruieren einen besonderen Reiz darin, die Teile wie sie nun mal herstellerseitig sind, unverändert zu lassen. Das Biegen von Flachbändern, z.B. für die Herstellung eines Kotflügels, oder das Ab- oder Durchsägen des Teiles „runde Platte“, obwohl es einer kreativen, pfiffigen Lösung diente, werden abgelehnt.
Der „Freundeskreis Metallbaukasten“ zeigt am 5. und 6. Oktober 2012 in der Raumfahrthalle des TECHNIK MUSEUM SPEYER eine bunte Mischung zum Thema Metallmodellbau. Die Ausstellung ist im regulären Eintrittspreis enthalten.
Weitere Infos gibt es unter www.technik-museum.de.