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Valmet 1502 der Tandemachstraktor

Valmet 1502 TandemachstraktorDer Valmet 1502 war ein echter Hingucker. Der Traktor verfügte durch eine angetriebene Vorderachse über verbesserte Zug- und Lenkeigenschaften. Die Bereifung des Traktors bildeten 13,6-24 Doppelräder, da es noch keine entsprechenden für den landwirtschaftlichen Einsatz geeigneten Reifen gab.

Schon in den späten 60er Jahren entwickelte das Unternehmen Valmet die Idee eines Tandemachstraktors und wollte somit seine Produktpalette um einen Traktor mit einer Motorleistung von 120–150 PS erweitern. Der aus dieser Idee entstandene Traktor konnte sich mit seiner innovativen Fahrerkabine wirklich sehen lassen. Die nach oben hin etwas breiter werdende Kabine sorgte für eine ausreichende Kabinenkühlung.

Damals waren Klimaanlagen noch selten und teuer. Die eigentliche Sensation waren jedoch die Zwillingsräder. Der Valmet 1502 war, gelinde gesagt, ein interessanter Traktor. Er bot seinen Fahrern schon damals ohne Federn bzw. Federung einen beachtlichen Fahrkomfort. Im Jahre 1975 gab es noch keine Traktoren, die eine Geschwindigkeit von 40 km/h erreichen konnten. Der Tandemachs traktor schaffte dies jedoch beinahe. Das Geheimnis des ruhigen Fahrverhaltens lag in der Gewichtsverlagerung sowie der Traktorfahrerposition.

Eine zu dieser Zeit und in diesem Zusammenhang patentierte Erfindung ermöglichte die Positionierung des Fahrers genau in der Mitte (Schwerpunkt) eines gleichseitigen Dreiecks, das von der Vorderachsfederung (Drehpunkt) zu den Lagerpunkten der Tandemachse verlief. Dort waren die Pendelbewegungen (vertikale Bewegungen) am schwächsten.
Die spezifische Eigenfrequenz erreichten die Trelleborg-Reifen 500-22,5 bei einer Geschwindigkeit von 34–35 km/h. Ab dieser Geschwindigkeit legte der Traktor ein unsicheres Fahrver halten an den Tag. Er „hüpfte“ ein wenig. Wurde die Geschwindigkeit jedoch etwas erhöht, stabilisierte sich das Fahrverhalten des Traktors.

Das Motorenwerk im finnischen Linnavuori entwickelte den Sechszylindermotor 611 CS mit 6,6 Liter Hubraum, auf dem die modernen Motoren der heutigen Zeit basieren. Der entwickelte Turbomotor hatte 136 PS (DIN).

Das Getriebe wurde auf Basis des Valmet 1102-Getriebes mit 16+4R synchronisierten Gängen entwickelt. Der Tandemachstraktor war ein wahres Meisterstück. In der Mitte der Tandemsachse am Gelenklager befand sich ein Planetenrad (Umlaufrad), das für eine „ausgeglichene Tandemachse“ sorgte. Dies bedeutete, dass das Gewicht beim Aufbringen der maxi – malen Zugkraft gleichmäßig auf alle vier Räder verteilt wurde. Normalerweise entlastet die Tandemachse die Vorderräder, wenn die Räder greifen.
Der Valmet 1502 wurde ca. vier Jahrzehnte zu früh eingeführt. Der Siegeszug des Valmet-Traktors wurde jedoch durch die Energiekrise und den Versuch verhindert, in Forstmaschinen mit einer Tragfähigkeit von bis zu 12 Tonnen die gleiche Tandemachstechnologie einzusetzen. Die Tandemachse kam bei Forstmaschinen zum Einsatz, die von Firmen wie Pinomäki und Rovaniemen Konepaja gebaut wurden. Dies führte dazu, dass die Tandemachse zu modellbezogen und zu schwer wurde.
Der Valmet 1502 hat letztlich Geschichte geschrieben. Ausländische Journalisten zeigen nach wie vor Interesse an diesem einzigartigen Traktor. Sie fragen häufig nach Bildmaterial und technischen Informationen.

Valmet 1502Das Fahrgestell des Tandemachstraktors basiert hauptsächlich auf einem gleichseitigen Dreieck mit drei zweiarmigen Hebeln am Ende. Falls eines der Räder in ein Schlagloch mit der Höhe X geraten sollte, wird diese um die Hälfte des zweiarmigen Hebels an den Lagerpunkten halbiert, was eine Bewegung von X/2 verursacht. Der Schwerpunkt des Dreiecks befindet sich im Schnittpunkt der mittleren Geraden.

 

 

Bericht: Hannu Niskanen
Quelle: Valtra Team
Webseite:
www.valtra.de

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